Generation Z

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Wirtschaftswunder, 68er-Bewegung, Klimawandel, Globalisierung oder Kalter Krieg. Was haben diese einschneidenden Erlebnisse mit Altersgruppen zu tun? Der Soziologe und Philosoph Karl Mannheim entwickelte den neuen Begriff der „Generationen“. Dieser wird weniger durch biologische Faktoren, sondern vielmehr politische oder soziale Erlebnisse der bestimmten Kohorten charakterisiert, die erheblichen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung von Charakteren und Persönlichkeitsausprägungen haben. Vor allem prägnante Ereignisse in Kindheit und Jugend sind dabei von Bedeutung, da in diesen frühen Entwicklungsphasen die meiste Beeinflussung stattfindet. Die jungen Menschen, die sich aktuell bereits auf dem Arbeitsmarkt befinden oder denen das in unmittelbarer Zukunft bevor steht, gehören zur Generation Z. Wie kann die "Generation YouTube", wie sie auch genannt werden, charakterisiert werden und wie beeinflussen ihre Ansprüche und Persönlichkeitsstrukturen die Arbeitswelt?

Wie beeinflusst das die Arbeitswelt?

Anders als die "Generation Babyboomer" oder "Generation X" sind die Jugendlichen der "Generation Z" stark intrinsisch motiviert und hedonistisch geprägt. Sie müssen sich also für Arbeit begeistern können, so dass ihr Anreiz weniger von außen, zum Beispiel durch hohe Gehälter, sondern vielmehr von innen heraus entsteht. Arbeit soll Spaß machen und Freude bereiten - sie folgt dem Lustprinzip. Das heißt Arbeitsaufgaben müssen abwechslungsreich, herausfordernd und sinnvoll gestaltet sein. Innovatives und agiles Arbeiten ist dabei von großer Bedeutung. Mit Hinblick auf die sozialen Dynamiken Klimawandel und Technisisierung ist es deshalb wenig wunderlich, dass das Interesse an green jobs wächst.

Was begeistert die Generation Z?

  • Positives Arbeitsklima
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Sinnvolle Arbeit, die Spaß macht
  • Weiterbildung
  • Wachstumsmöglichkeiten (Karriere)
  • Faires Gehalt
  • Gute Work-Life-Balance

Von der Angst Entscheidungen zu treffen und wie Sie dabei unterstützen können

Dennoch sind die Bedürfnisse nach Sicherheit und Wissen von großer Bedeutung. Die Ursache dafür liegt darin begründet, dass diese Generationen sensibel, ängstlich und in psychisch gesundheitlich schlechtem Zustand ist. Sie hat Angst davor falsche Entscheidungen zu treffen und Schwierigkeiten selbstständig Getroffene ernst zu nehmen. Sie leiden unter Versagensängsten und fehlendem Selbstvertrauen. Der kollektive Druck und die (digitale) Selbstinszenierung verstärkt dabei die Angst vor Fehlentscheidungen zusätzlich. Das familiäre Umfeld gewinnt mehr und mehr an Bedeutung, denn vor allem Eltern werden in den Auswahlprozess mit einbezogen, haben signifikanten Einfluss und nehmen die Rolle von Mentor/-innen ein – auch bei der Wahl des Berufes oder Ausbildungsplatzes. Nicht selten also schreiben (überfürsorgliche) Eltern Bewerbungen, greifen zum Telefonhörer, um sich nach dem Bewerbungsstand zu erkundigen oder begleiten ihre Kinder sogar zu Bewerbungsgesprächen. Dort korrelieren somit auch die Motivation und Erlebnisse ihrer ganz eigenen Generationen mit denen der jetzigen. Die Generation Z ist daran gewöhnt in alle Entscheidungsprozesse mit einbezogen zu werden, allerdings nie dazu aufgefordert auch welche selbstständig zu treffen. Es ist deshalb enorm wichtig mit den Jugendlichen selbst so viel wie möglich persönlich zu sprechen, ihnen dabei die Möglichkeit und den Raum fürs Treffen eigener Entscheidungen zu geben und die Eltern dennoch einzubeziehen und ausreichend zu informieren.

Die Jugendlichen brauchen dabei von Ihnen als Bertreuer/-innen stabile Beratung und sensible Übermittlung von Informationen. Auch im Falle von Absagen ist viel Einfühlungsvermögen gefordert, da der Umgang mit Kritik und Ablehnung eher schwierig ist. Die Generation Z verfügt über keine ausgeprägte Resilienz. Es ist von elementarer Bedeutung sie dabei zu unterstützen den EIGENEN SINN zu finden und sie entsprechend ihrer Talente zu beraten. Zum Telefonhörer wird dabei nur selten gegriffen, stattdessen werden Mails geschrieben oder Messenger-Dienste genutzt, denn nur was im Internet stattfindet, ist für diese Generation real und vertrauenswürdig. Mit Hinblick auf diese Handlungsweise ist es daher wichtig, dass Berufsorientierung und Ausbildung in digitaler Form Ausdruck findet und im besten Fall ansprechend, das heißt modern und innovativ, aufbereitet wird.
 

Generationen im Vergleich